Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften

Physik studieren?

Wer überlegt, Physik zu studieren, hat oft viele Fragen.

Wir versuchen, auf einige grundsätzliche Fragen einzugehen und Hilfen zu geben.

Fragen zum Studium

Spricht man mit Physikstudierenden in höheren Semestern oder Absolvierenden eines Physikstudiums in Wuppertal, so erhält man auf diese Frage überwiegend zustimmende Antworten: Das Studium ist anstrengend und anspruchsvoll, aber es lohnt sich. Das bezieht sich sowohl auf den Ausbildungswert des Studiums, also den Wert für das eigentliche berufliche Fortkommen als auch auf den Bildungswert.

Physiker:innen verstehen vieles von unserer Welt, dass anderen nicht zugänglich ist. Bemerkenswert ist, dass solche Zustimmung gerade auch von Studierenden kommt, die zunächst nicht ganz sicher waren, ob Physik für sie das Richtige wäre oder die sich bei Studienbeginn überlastet fühlten.

Was für Gründe hat diese Zufriedenheit mit dem Studium?

Da ist einmal die Breite der zugehörigen Ausbildung und das damit verbundene Persönlichkeitstraining. Man lernt einerseits, analytisch genau zu denken, gewinnt Zugang zu immer kompexeren Strukturen. Andererseits lernt man, die Wirklichkeit zu beachten, wird durch sie daran gehindert, ins Phantastische abzugleiten.

Man bekommt einen Eindruck davon, was alles mit technisch-physikalischen und mathematisch-abstrakten Mitteln möglich ist und welche Ausweitung unsere Wahrnehmungen dadurch erreicht haben. Und schließlich: Wenn man aus dem Studium eines Faches die Fähigkeit zu lebenslangem Lernen mitnimmt, dann aus dem der Physik.

Unter den Studienanfängern findet man solche, die ihre Leistungsfähigkeit und Vorbereitung stark überschätzen, und andere, die glauben »viel zu schlecht« für ein Physikstudium zu sein. Beide Einstellungen müssen nicht selten korrigiert werden. Zwar ist der Einstieg für viele Anfänger ein Schock, im Bereich der Mathematik wegen der dort geforderten Präzision und Qualität des Denkens und in der Physik wegen der Vielfalt der zu erfassenden Phänomene und Eigenschaften, aber man kann diesen Schock mit Nutzen überstehen. Nutzen, weil dieser Einstieg und das daran anschließende Studium ein vielseitig verwendbares geistiges Training darstellen, das sich später in immer neuen Bereichen auszahlt – auch solchen, die nicht unmittelbar zur Physik gehören.

Im Übrigen hat sich gezeigt, dass auch schlecht vorbereitete Anfänger bei entsprechendem Einsatz erfolgreich studieren können. Fehlende Leistungskurse (sowohl in Physik als insbesondere auch in Mathematik) lassen sich vielfach kompensieren, und die Schulnoten sind nicht immer ein sicherer Anzeiger.

Was Unterschiede in individuellen Begabungen und Fähigkeiten betrifft, so ist innerhalb des Physikstudiums das Anforderungsspektrum breit gefächert, so dass viele im Verlauf des Studiums eine ihren Eignungen entgegenkommende und sie motivierende Spezialität finden.

Wer Bedenken hat, kann und sollte sich beraten lassen und auf jeden Fall den Vorkurs Mathematik der Fakultät besuchen. Das Wichtigste ist erfahrungsgemäß die Bereitschaft, zu Beginn des Studiums intensiv und beständig mitzuarbeiten.

Ein Physikstudium zielt neben der unmittelbaren fachlichen Ausbildung darauf ab, den Absolventinnen und Absolventen die Fähigkeit zur Lösung neuartiger Probleme zu vermitteln. Das geschieht nicht »abstrakt«, indem viel über diese Frage philosophiert wird, sondern durch konkrete Beschäftigung mit Physik und den dabei gemachten Erfahrungen. Die Herausforderungen, die durch das Problem der Aufdeckung von Naturgesetzen entstanden sind und immer wieder neu entstehen, haben zu einer einzigartigen Verbindung von Denken und Beobachtung, von Phantasie und Technologie geführt.

Das Studium der Physik führt über ein breites Grundstudium und ein stärker spezialisiertes Hauptstudium in diesen Komplex ein und vermittelt zugehörige Erfahrungen und Fähigkeiten. Man lernt allgemeine komplexe Sachverhalte zu verstehen und zur Problemlösung einzusetzen. Man lernt, Beobachtungen zu machen und die Daten richtig zu interpretieren. Man erlernt den Umgang mit dem Computer nicht »abstrakt« und losgelöst von den Anwendungen, sondern durch die (im Fach selbstverständliche) Bearbeitung konkreter Probleme mit Hilfe des Computers. Entsprechend besitzt das Physikstudium sowohl einen breiten Ausbildungwert als einen hohen Bildungswert.

Im Rahmen von Bachelor-, Master- oder eventuell Doktorarbeiten dringen die Studierenden in einem speziellen Bereich bis zu den dort heute überhaupt möglichen Spitzenleistungen vor. Dies stellt den Höhepunkt und Abschluss ihrer Ausbildung dar.

Den Nutzen einer solchen Ausbildung kann man auch noch etwas anders erläutern. Heute betont man gerne Ausbildungsziele wie die »Fähigkeit zu lebenslangem Lernen«. Dieses ständige »Weiterlernen« ist jedoch nur ein Sonderfall der Lösung neuartiger Probleme: Es ist jeweils eine zu bewältigende Aufgabe, etwas Neues verständig, effektiv und eigenständig zu lernen und zu verstehen und anschließend Nutzen daraus zu ziehen. Physikstudenten und -studentinnen werden in ihrem Studium mit derartigen Herausforderungen mehr als einmal konfrontiert und lernen am praktischen Beispiel, sie erfolgreich zu bewältigen.

Gute Gründe für ein Physikstudium in Wuppertal:

  • Da es sich um eine kleine Fachgruppe mit relativ wenigen Studenten handelt, hat jeder Student die Möglichkeit individueller und intensiver Betreuung durch die Lehrenden.
  • Die Fachgruppe betreibt intensive Spitzenforschung in unterschiedlichen Bereichen. Das zahlt sich im Hauptstudium aus. Und zwar einmal in der Qualität des Gelernten und zum anderen bei der Arbeitssuche der Absolventen durch gute Kontakte zur Industrie.
  • Wer Interesse an Auslandsaufenthalten während des Studiums hat, kann die guten Kontakte der Wuppertaler Physiker zum CERN in der Schweiz oder nach England, USA, Thailand etc. nutzen.
  • Viele Forschungsgruppen haben gute Kontakte zu unterschiedlichen Firmen und Bereichen der Industrie. Studierende, die ihre Abschlussarbeit in diesen Gruppen durchführen, partizipieren an diesen Kontakten.
  • In den Wuppertaler Arbeitsgruppen werden mit und an den verschiedensten Aspekten von Computern gearbeitet: Hardware-und Softwareentwicklung, Netzwerke und Parallelrechner, Datenverarbeitung und statistische Methoden. Ein Physikstudium in Wuppertal bietet die Möglichkeit, an derartigen Entwicklungen aktiv mitzuwirken.

Hilfen

Wie läuft das Studium an der Hochschule ab? Was ist anders als in der Schule? Worauf ist zu achten? Hierzu gibt es für die Studienanfänger Antworten im Rahmen der Erstsemesterinformation.

Diese findet üblicherweise in der ersten Semesterwoche statt. In dieser Woche beginnt auch die Mehrzahl der Vorlesungsveranstaltungen. In der Erstsemesterinformation wird einerseits über den Studienablauf informiert, andererseits wird die Hochschule als Ganzes sowie die Fakultät vorgestellt. Bei Studienbeginn im Wintersemester sind die Informationen zur Einführungswoche in einer Broschüre zusammengestellt. Diese Information ist rechtzeitig über das Interneteingangsportal der Hochschule abrufbar.

Typischerweise umfasst die Erstsemesterinformation folgende Punkte

  • Eine allgemeine Vorstellung der Hochschule durch den Rektor
  • Eine Vorstellung des Faches zusammen mit einer Beschreibung des Studienablaufes, insbesondere während der ersten Semester
  • Vorstellung der studentischen Fachschaft, Kontakte zu älteren Studenten
  • Mentorenzuordnung
  • Führung durch die Arbeitsgruppen der Fakultät und Besichtigung zugehöriger experimenteller Einrichtungen

Natürlich erfahren Sie in dieser Woche auch, wann und wo welche Veranstaltungen Ihres Studiums stattfinden, von wem Sie gehalten werden und was Sie zu tun haben.

Mehr Informationen zu der Woche für Erstsemester finden Sie auf der Seite der Fachschaft.

Im Bereich der Physik ist eine frühzeitige individuelle Studienfachberatung möglich und sinnvoll. Sie kann bereits während der Schulzeit z.B. durch einen Fachstudienberater nach entsprechender Anmeldung erfolgen.

Das Spektrum möglicher Fragen ist breit. Etwa: Was soll ich im Bereich der Physik studieren? Bachelor oder Lehramt? Das Physikstudium bietet eine breite Auswahl an Möglichkeiten, die es erlaubt, individuelle Neigungen zu berücksichtigen. In den Bereich persönlicher Beratung fällt häufig auch die Frage nach einer die schulische Arbeit ergänzenden fachlichen Vorbereitung auf das Studium, etwa nach nützlicher Lektüre. Oder soll man bereits während der Schulzeit einzelne Veranstaltungen und Übungen besuchen? Die Erfahrungen der letzten Jahre deuten darauf hin, dass es günstiger ist, zum Beginn des Studiums eine etwas breitere und fundiertere Allgemeinbildung mitzubringen, als vorab bereits eine Reihe von Scheinen zu machen, was ebenso möglich ist. Auch über diesen Problemkreis kann sich der Interessierte frühzeitig informieren.

Bei nicht fachspezifischen Fragen steht dem Studienanfänger die zentrale Studienberatung mit ihrer breiten Internetpräsentation zur Verfügung.

Die Fakultät bietet vor Beginn des eigentlichen Studiums einen fünfwöchigen Vorkurs Mathematik an, dessen Besuch sehr zu empfehlen ist.

Viele Studienanfänger haben Defizite aufzuweisen, die im Bereich der Mathematik besonders stark spürbar sind. Neben fachspezifischen Lücken spielt hier auch das Training allgemeinerer geistiger Fähigkeiten eine Rolle, wie Konzentration oder Strukturierung und Formulierung komplexerer Sachverhalte. Zudem fehlt zu Beginn des Studiums die richtige Einschätzung der Kompetenzen, die für das jeweilige Fachstudium erforderlich sind und daher erwartet werden - das gilt speziell für die benötigten mathematischen Fähigkeiten.

Ähnlich steht es mit der Selbsteinschätzung, die zu hoch oder auch zu niedrig ausfallen kann. Daher ist der Vorkurs darum bemüht, sich einerseits an das Leistungsvermögen der jeweiligen Studierenden anzupassen, andererseits aber auch auf die Notwendigkeiten des Studienfaches vorzubereiten.

Weitere Infos gibt es hier.

Weitere Infos über #UniWuppertal: